Batterien im Test: Die besten Akkus und Einwegbatterien (2024)

Im Haushalt kommen als Einwegbatterien vor allem Alkalines sowie die kleinen wieder­aufladbaren Nickel-Metall­hydrid-Akkus zum Einsatz. Für Spezialzwecke sind Knopf­zellen die Batterie der Wahl. Wir stellen vor, wie die wichtigsten Typen im Detail funk­tionieren und was bei ihrer Verwendung zu beachten ist.

Die richtige Batterie für jeden Zweck

Batterie-Typ

Übliche Größen

Einsatz­bereich

Alkali-Mangan-Batterie

AA, AAA, C, D, 9V

In Geräten mit lang­fristig nied­rigem Energiebedarf; zum Beispiel in Rauchmeldern, Spielzeug oder Wand­uhren.

Lithium-Batterie

AA, AAA, 9V, Knopf­zelle

In Geräten mit punktuell hohem Energiebedarf; zum Beispiel in einer Taschen­lampe. Da keine Probleme bei Kälte bestehen, auch gut im Außen­bereich einsetz­bar; etwa in Alarm- und Über­wachungs­anlagen sowie in Ortungs­systemen.

Nickel-Metall­hydrid-Akku (wieder­aufladbare Batterie)

AA, AAA, Knopf­zelle

Nur sinn­voll, wenn sie über viele Lade­zyklen in Benut­zung sind, daher werden sie in häufig benutzen Geräten mit mitt­lerem bis hohem Energiebedarf einge­setzt (z.B. Kameras, portable Laut­sprecher).

Silber­oxid-Batterie

Knopf­zellen

Hohe Energiedichte bei geringem Gewicht und kleiner Größe, daher vor allem in in Armband­uhren und medizi­nischen Geräten einge­setzt.

Zink-Luft-Batterie

Knopf­zellen vom Typ 10,13, 312, 675

Entladen sich gleich­mäßig und über einen recht langen Zeitraum, daher in Hörgeräten einge­setzt.

Alkaline-Batterien

Alka­lische Batterien, auch bekannt als AA- sowie AAA-Zelle oder 9V-Block, verdrängten in den 60er-Jahren die zuvor üblichen Zink-Kohlebatterien.

Wie funk­tionieren sie? Alkalines haben eine Zell­spannung von 1,5 Volt und speichern etwa 190 Watt­stunden pro Kilogramm. Ihre Selbst­entladung ist gering: Eine unbe­nutzte Batterie kann nach drei Jahren noch etwa 90 Prozent ihrer ursprüng­lichen Energie abgeben.

Welche Materialien stecken drin? Für die Elektroden kommt Zink-Mangan­oxid zum Einsatz, das Elektrolyt ist Kaliumhydroxid in einer wäss­rigen Lösung.

Wo werden sie einge­setzt? In portablen Radios, Taschen­lampen und etwa Funk­fern­steuerungen für Modell­fahr­zeuge.

Was ist zu beachten?

  • Alkaline-Batterien sind mecha­nisch recht robust, können jedoch „auslaufen“, etwa nach einem internen Kurz­schluss oder mehr­jähriger Lagerung.
  • Kühl gelagert ist die Selbst­entladung am geringsten.
  • Eine schnell entladene Batterie (etwa in einer Taschen­lampe) hat tatsäch­lich noch etwa 30 Prozent ihrer Energie, die sie allerdings nur in einem Gerät mit geringerem Leistungs­bedarf abgeben kann – etwa in einem Funk­wecker.

Lithium-Batterien

Lithium-Batterien werden im High-Tech-Bereich einge­setzt. Sie stellen eine Alternative zu den Einweg-Alkalibatterien dar. Sind deutlich teurer, halten aber oftmals weit länger – zum Beispiel bei kalten Temperaturen unter 5 Grad Celsius. Die Güte von Lithium-Batterien zeigte sich auch im Batterie-Test unserer britischen Partnerorganisation Which (Test in eng­lischer Sprache und gebühren­pflichtig).

Wie funk­tionieren sie? Lithium­batteriensind komplizierter aufgebaut. Die Anode aus Lithium und die Kathode (zum Beispiel aus Eisensulfit) sind in dünnen Schichten um einen Kern gewi­ckelt. Dadurch ist die Gesamt­fläche, die für elektrochemische Prozesse zur Verfügung steht, relativ groß.

Wo werden sie einge­setzt? Lithium­batterien eignen sich eher für die punktuelle energie­intensive Nutzung, zum Beispiel in Taschen­lampen, Fotokameras und port­ablen Laut­sprechern oder Radios.

Was ist zu beachten?

  • Oft halten sie bei mitt­lerer und hoher Bean­spruchung deutlich länger als die Alkali-Varianten.
  • Ein Vorteil der Lithium­technik besteht darin, dass ihre Kapazität bei Kälte voll zur Verfügung steht. Deshalb eigenen sie sich auch für energie­intensive Einsätze im Außen­bereich.
  • Sie aber auch sind deutlich teurer als Alkalines.

Nickel-Metall­hydrid-Akku (NiMH)

Diese ab etwa 1980 gebräuchlichen Akkus lösten die inzwischen verbotenen, hoch­giftigen Nickel-Cadmium-Akkus ab. NiMH-Akkus sind eine Alternative zu Alkali-Batterien, sie werden ebenfalls in den üblichen Bauformen, etwa als Rund­batterie der Größe AA oder AAA gehandelt.

Wie funk­tionieren sie? Die Energiedichte beträgt etwa 80 Watt­stunden pro Kilogramm, die Zell­spannung 1,2 Volt. Durch Selbst­entladung verlieren NiMH-Akkus am ersten Tag bis zu zehn Prozent ihrer Ladung und danach bis zu einem Prozent täglich. Seit etwa 2006 sind NiMH-Akkus mit geringer Selbst­entladung erhältlich (vorgeladen, ready-to-use), die pro Jahr höchs­tens 15 Prozent ihrer Ladung verlieren. Sie speichern allerdings weniger Energie als Modelle mit hoher Selbst­entladung (bei einer AA-Zelle etwa 2500 statt 3000 Milli­ampere­stunden). NiMH-Akkus über­stehen 500 bis 1000 Lade­zyklen, bei wöchentlicher Ladung halten sie bis zu 10 Jahre. Für 100 Watt­stunden entnommener Energie müssen beim Laden etwa 110 Watt einge­speist werden.

Welche Materialien stecken drin? Für die Elektroden kommen Nickel(II)-hydroxid und pulv­riges Metall­hydrid zu Einsatz. Das Elektrolyt ist eine verdünnte Kali­lauge.

Wo werden sie einge­setzt? NiMH-Akkus sind eine Alternative zu Alkali-Batterien. Wie diese stecken sie in port­ablen Radios, Taschen­lampen und etwa Funk­fern­steuerungen für Modell­fahr­zeuge.

Was ist zu beachten?

  • NiMH-Akkus sind beim Abkühlen bereits wenige Grad ober­halb des Gefrier­punktes kaum noch brauch­bar, unter­halb von –10 Grad bricht ihre Leistungs­fähig­keit ein.
  • In Geräte, bei denen mehrere NiMH-Akkus einge­legt werden, muss wirk­lich jede richtig einge­setzt sein und nicht etwa eine oder mehrere falsch: NiMH-Akkus können durch falsche Polung zerstört werden. Empfindlich reagieren sie auch auf Hitze, Über- und Unterladung.

Was Sie zu Akkus wissen sollten

Streng genommen handelt es sich bei den wieder­aufladbaren Batterien um Akkus. Natürlich gibt es noch weitere und auch deutliche größere Akkuformen, etwa die Lithium-Ionen-Akkus, die in Smartphones zum Einsatz kommen. Welche Typen es gibt und wie Akkus lange und sicher nutz­bar sind, steht im Akku-Special der Stiftung Warentest.

Silber­oxid-Batterien

Diese kleinen Knopf­zellen sind Primär­zellen, können also nur einmal entladen werden. Dabei haben sie eine viel höhere Energiedichte als Alkali- oder Lithium­knopf­zellen. Aufgrund der hohen Kosten für Rohstoffe und Herstellung sind sie vergleichs­weise teuer.

Wie funk­tionieren sie? Die Anode aus Zinkpulver wird bei der Entladung oxidiert, die Katode aus Silber­oxid reduziert zu elementarem Siler. Dabei kommt eine Zell­spannung von rund 1,5 Volt zustande.

Wo werden sie einge­setzt? Aufgrund ihrer hohen Energiedichte bei geringer Größe und Gewicht kommen Silber­oxid-Zellen zum Beispiel in Armband­uhren oder medizi­nischen Geräten zum Einsatz, die sie über einen sehr langen Zeitraum betreiben können.

Zink-Kohle-Batterien

Dieser Batterie­typ ist stark veraltet und wurde in den 1960er-Jahren von den Alkalibatterien abge­löst. Im Vergleich zu ihnen sind Zink-Kohle-Batterien leistungs­schwach und laufen zudem gelegentlich aus. Auf sie sollte man nur zurück­greifen, wenn keine anderen Batterien erhältlich sind.

Zink-Luft-Batterien

Zink-Luft-Batterien wurden nach dem zweiten Welt­krieg entwickelt. Ein Grund war die Rohstoff­knapp­heit etwa bei Blei. Heute werden diese Batterien wegen ihrer hohen Energiedichte geschätzt und als Hörgerätebatterien einge­setzt.

Wie funk­tionieren sie? Das wichtigste Merkmal ist die hohe Energiedichte von bis zu 400 Watt­stunden pro Kilogramm. Ihre Zell­spannung beträgt etwa 1,45 Volt. Aufgrund ihrer geringen Selbst­entladung können Zink-Luft-Batterien fast sechs Jahre lagern.

Welche Materialien stecken drin? Zinkpulver beziehungs­weise Zink­schwamm und ein poröses, luft­durch­lässiges Material dienen als Elektroden, Kali­lauge als Elektrolyt.

Wo werden sie einge­setzt? Bekannt sind Zink-Luft-Batterien vor allem als Energiequelle für Hörgeräte. Sie wird meist als Knopf­zelle produziert, es gibt verschiedene Baugrößen.

Was ist zu beachten?

  • Das Abziehen der Schutz­folie akti­viert die Batterie: Luft dringt durch bis dahin von der Folie verschlossenen winzige Löcher ein und startet die chemische Reaktion. Verschmutzen Sie also nicht diese feinen Löcher.
  • Es braucht einige Minuten, ehe die Zink-Luft-Batterie ihre volle Leistung abgibt. Läuft nach einem Zellen­wechsel das Hörgerät nicht gleich, geben Sie ihr diese Zeit, statt die vermeintlich über­lagerte Knopf­zelle wegzuwerfen.
  • Nach dem Abziehen der Schutz­folie entlädt sich auch eine unbe­nutzte Zink-Luft-Batterie binnen etwa 30 Tagen. Der chemische Prozess kann nicht gestoppt werden – auch nicht durch erneutes Aufkleben der Folie.
Batterien im Test: Die besten Akkus und Einwegbatterien (2024)
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